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Interview

Stiftungsrätin: Beate Eckhardt

01. Juni 2021

Interview mit Beate Eckhardt

2021 ist ein Jahr der Veränderungen für die Hear the World Foundation. Wir haben den Stiftungsrat neu aufgestellt und mit externer Expertise angereichert. Wir baten Beate Eckhardt, Philanthropie- und Stiftungsexpertin, um ein kurzes Gespräch.
 

Sie sind Anfang 2021 dem Stiftungsrat der HTWF beigetreten. Was hat Sie dazu bewegt?

Ich bin mit der HTWF durch meine ehemalige Tätigkeit als Geschäftsführerin von SwissFoundations, dem Dachverband der Schweizer Förderstiftungen, bestens vertraut. Als noch relativ junge Corporate Foundation hat sich die HTWF mit ihrer Arbeit und ihrer expliziten Vernetzung im Stiftungssektor rasch einen exzellenten Ruf erarbeitet. Die Schnittstelle Wirtschaft und Philanthropie bietet ein grosses Potenzial an Synergien und gegenseitigen Inspirationen. Für diese Vermittlung möchte ich mich einsetzen. Zudem bewegt mich die inhaltliche Ausrichtung der Stiftung. Mit unseren Sinnen erfassen wir die Welt. Sie ermöglichen uns, uns mit anderen Menschen auszutauschen. Umso wichtiger ist das Anliegen der HTWF, Kinder mit Hörverlust in Ländern mit niedrigem bis mittlerem Einkommen in ihrer alters gerechten Entwicklung zu unterstützen. Es ehrt und freut mich, dass ich mich im Rahmen des Stiftungsrats für dieses Ziel engagieren darf.

Mit welchen Kernkompetenzen aus Ihrem bisherigen Berufsleben können Sie der Stiftung beratend zur Seite stehen?

Als Stiftungs- und Philanthropieexpertin begleite ich Stifterpersönlichkeiten und Stiftungen in der strategischen Ausrichtung ihrer gesellschaftlichen Wirkung. Gemeinnützige Stiftungen haben begrenzte Ressourcen und sehen sich häufig weitaus grösseren Bedürfnissen gegenüber als sie alleine erfüllen können. Eine entsprechend zentrale Rolle spielen strategische Überlegungen und eine gute Vernetzung. Eine solche bieten beispielsweise der Swiss-Foundations Arbeitskreis Corporate Foundations oder der europäische C-Summit. Beide Initiativen durfte ich mitgründen und -gestalten. Neben Strategie und Vernetzung sind eine zeitgemässe Foundation Governance und eine transparente Öffentlichkeitsarbeit zentrale Bausteine guter Stiftungsarbeit. Last but not least hoffe ich, dass ich mit meiner Ausbildung zur systemischen Beraterin für Organizational Transformation and Change nützliches Know-how und Erfahrung in der Gestaltung und Moderation von Entwicklungsprozessen mit einbringen kann.
 

Unsere Gesellschaft ist im Wandel. Welchen Stellenwert werden Philanthropie und Stiftungen in der Zukunft haben?

In einer Welt, die immer globaler, interdisziplinärer, digitaler und vernetzter wird, werden auch die Herausforderungen komplexer und diverser. Makrotrends wie demographische Entwicklungen, Migration, digitale Transformation und Klimawandel machen nicht mehr an Landesgrenzen Halt und verlangen innovative und vernetzte Lösungsansätze. Auch inhaltliche und thematische Grenzen verschwimmen immer mehr. Hier können Stiftungen mit ihren Freiheiten und Gestaltungsräumen eine entscheidende Rolle spielen. Sie können sich als agile Innovationstreiberinnen einbringen, systemischen Wandel fördern, als Themenführerinnen neue Entwicklungen antizipieren und anstossen oder als unterstützende Stabilisatorinnen agieren. Die Rollen für Stiftungen sind vielfältig. Klar ist für mich, dass wir alle Kräfte brauchen werden, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. Als Ausdruck eines freiwilligen gesellschaftlichen Engagements kann die Bedeutung von Stiftungen dabei nicht überschätzt werden.