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Stäfa, Schweiz, 6. Februar 2018

Etwa 1.5 Millionen Syrer sind vor dem Krieg in den benachbarten Libanon geflohen. Fast die Hälfte sind Kinder, die besonders unter den Folgen des Kriegs leiden. Darunter auch Kinder, die ihr Gehör eingebüsst haben. Die gemeinnützige Hear the World Foundation hilft mit ihrem Projekt HearLebanon diesen Kindern, wieder zu hören. Die Kinder erhalten damit die Möglichkeit sprechen zu lernen und die Chance, später ein eigenständiges Leben führen zu können.

Als kleines Mädchen litt Isra unter den Bomben-Explosionen in ihrer Heimatstadt Aleppo. Als sie starkes Fieber bekam und immer schlechter hörte, fand ihre Familie im Kriegsgebiet keinen Arzt, der Isra helfen konnte. Aus der Infektion entwickelte sich ein starker Hörverlust – sie hätte dringend ein Hörgerät gebraucht. Die Folge: Die heute siebenjährige Isra lernte nie sprechen und konnte keine Schule besuchen. Wie Isra geht es vielen Kindern, die ihr Gehör durch die Folgen des Kriegs verloren haben. Manche erleiden Traumata und Hörschäden durch Explosionen. Aber auch nicht behandelte Entzündungen oder mangelnde Hygiene aufgrund schlechter medizinischer Versorgung können einen Hörverlust verursachen, der bei Kindern besonders folgenreich ist: Denn wer nicht hören kann, kann auch nicht sprechen lernen.

Hilfe für 100 Kinder im Libanon

Isra ist eines von 100 Kindern im Libanon, die die Hear the World Foundation seit November 2017 zusammen mit ihrem lokalen Partner Houri Hearing mit modernster Hörtechnologie ausstattet.

2013 floh Isras Familie aus Aleppo, mittlerweile lebt sie im Süden des Libanon in armen Verhältnissen. Ende letzten Jahres fuhr das Mädchen mit ihren Eltern nach Beirut. Im Gepäck: die Hoffnung auf ein besseres Leben. Denn Experten des Hörgerätespezialisten Sonova reisten Anfang November als freiwillige Helfer für das Programm HearLebanon der Hear the World Foundation nach Beirut, um Kindern wie Isra zu helfen, wieder oder erstmals zu hören. Sie führten zunächst Hörtests durch und nahmen Ohrabdrücke, aus denen Houri Hearing für jedes einzelne Kind die Ohrpassstücke fertigte. Drei Wochen später dann der grosse Moment: Jedes der 80 syrischen und 20 libanesischen Kinder erhielt ein modernes, individuell angepasstes Hörgerät.

Flüchtlinge sind auf private Unterstützung angewiesen

Im Libanon wird die Hilfe von Hear the World sehr geschätzt. „Die Lage ist für viele Flüchtlinge und arme Menschen im Libanon sehr schwierig. Die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft und der öffentlichen Hilfsorganisationen allein reicht nicht“, sagt Elisabeth Gilgen, erste Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Beirut. „Umso wichtiger ist es für diese Menschen, dass private Unterstützer wie die Hear the World Foundation sich für sie einsetzen.“

Nachhaltige Versorgung gewährleistet

Mit dem Hörgerät haben die Kinder nun die technischen Voraussetzungen, um sprechen zu lernen und eine Schule zu besuchen. Doch was, wenn ein Hörgerät ausfällt oder die Batterien leer sind? Die Hear the World Foundation und deren lokaler Projektpartner Houri Hearing gewährleisten eine professionelle Nachversorgung. So können sie jederzeit eine der fünf Filialen von Houri Hearing besuchen, um die Hörgeräte zu prüfen, wenn nötig anzupassen und Ersatzbatterien abzuholen. Nur so ist den Kindern langfristig geholfen.

Mehr zum Projekt

Pictures in high resolution to download:

Sonova-Volunteer Anna Biggins passt Hörgeräte an.

Die kleine Chahama aus Syrien kann hören dank den gespendeten Hörgeräten.

Sonova-Voluteer Nazan beim Hörscreening.

Eine Gruppe von Flüchtlingskindern mit ihren Eltern und dem Hear the World-Team.